06Oktober
2015

Wir zwei auf Abwegen....

Nach unserer ersten Nacht in der ...

... machten wir uns auf in das gegenüberliegende Cafe zum frühstücken. Dieses machte von außen zwar keinen sehr vertrauenserweckenden, geschweige denn einladenden, Eindruck - entpuppte sich aber dann als das genaue Gegenteil. Ein total süßer Laden, der für Field als Cafe, Drogerie, Boutique, Bank, Restaurant, Bar und "liquor store" dient. Und als das Blech mit den frischgebackenen Himbeer/Lemon Muffins aus dem Ofen gezogen wurde, war die Wahl gefallen. So saßen wir dann sinnierend beim Frühstück und schmiedeten Pläne uns als Rentner in Field mit einem B&B und angeschlossenem Tante Emma Laden und/oder Bäckerei niederzulassen. Zwei der wenigen Dinge, die hier fehlen, obwohl der Ort nur rund 200 Einwohner hat. (o.k. - die nächste Restaurant-Alternative ist auch erst in Banff...aber was sind schon 80 km in Kanada). Mal sehen .....

Diesermaßen motiviert begannen wir den zweiten Tag im Yoho NP, was uns zu den Takakkaw Falls führte. Nach der gestrigen Steigerung von Stromschnellen zum Wasserfall nochmal ein Quantensprung, nämlich zu den zweithöchsten Wasserfällen Westkanadas (381m).

Von der Natur- ging es dann weiter zu einer technischen Sehenswürdigkeit, den sogenannen "Spiral Tunnels". Diese wurden gebaut, um den Zügen den Weg über die steilen Steigungen des Passes leichter zu machen und somit ohne zusätzliche Zugmaschinen auszukommen. Kurz gesagt funktionieren diese wie eine gestreckte Acht, deren beide Kurven jeweils die Hälfte der Steigung überwinden. Nähere Erklärungen dann persönlich, das würde sonst den Rahmen sprengen.

Der Nachmittag führte uns dann durch den östlichen Teil des Yoho NP und wer sich -wie wir- an der Vielzahl der schönen Bergmassive und Gletscher nicht sattsehen kann, dem werden auch die nächsten Bilder gefallen - egal wie viele es schon waren.

Und nachdem wir den Tag ja schon mit ein paar abwegigen (?) Gedanken begonnen hatten machten wir uns noch auf einen, für kanadische Verhältnisse, kleinen Umweg. Auf unserem Weg passierten wir auch den Kicking-Horse-Pass, der zugleich eine der zentralen Wasserscheiden Nordamerikas ist. D.h. alle Flüsse westwärts der Passes münden im Pazifik und alle die ostwärts liegen entweder im Atlantik oder der Hudson Bay.
Danach führte es uns zuerst nach Lake Louise, wo ich (Herbert) es noch immer nicht glauben konnte, daß dieser als Mekka des Skisports bekannte Ort nur aus einem Parkplatz und einer Ladenzeile besteht. Daher kurz festgehalten, sonst würde ich jetzt noch an mir zweifeln.

Aber das eigentliche Ziel unserer Abwschweifung war unser (auch nach fast 4 Wochen unveränderter) Lieblings-Lake - Lake Moraine. Auch diesmal mit Wolkenhimmel, aber einfach unbeschreiblich schön, ruhig und von einer Farbpracht, die auch 100 Bilder nicht wiedergeben können.

Mit diesem schönstmöglichen Tagesausklang traten wir den Rückweg nach Field an, durchquerten noch ein wenig den Ort (den wir immer noch äußerst l(i)ebenswert finden) und gingen im getrüffelten Schwein essen und schlafen.