30August
2015

Bald geht es los

Dies ist der erste Eintrag in unserem Kanada-Reise-Blog und wir lernen gerade noch ... 🙂
Wir haben für Euch unsere geplante Route zusammen gestellt, so daß Ihr sehen könnt, wo wir hin wollen und was wir so vorhaben.

Reiseroute

Auf der Übersichtskarte rechts werdet Ihr, wenn wir angekommen sind, unsere einzelnen Stationen verfolgen können. Kommt mit uns zusammen auf diese spannende Reise!

05Sept
2015

Routenplanung

O.K. .... 😳
Nach einigen Nachfragen und für alle, die es nicht nur auf der Karte sehen wollen - hier unsere Grobplanung etwas ausführlicher, in Textform und mit Links zum Nachlesen für die ganz neugierigen:

- Flug über Amsterdam nach Calgary - Übernahme Mietwagen und Fahrt nach Banff
- 2 Tage im Banff Nationalpark (künftig NP)
- über Lake Louise und den Icefields Parkway nach Jasper - 2 Tage im Jasper NP (😉)
- Fahrt nach Hazelton, Besichtigung eines Reservates der "first nations"
- mit der Fähre nach Haida Gwaii dort 3 Tage zum Erkunden der Inseln
- 1Tag Seefahrt auf der "inside passage", dann 3 Tage für Vancouver Island mit Victoria
- Fähre nach Vancouver, 3 Tage zum Stadt anschauen (evtl. mit Ausflug nach Whistler)
- 2 Tage Fahrt durch das Okanagan Valley
- 4 Tage für Revelstoke NPGlacier NP und Yoho NP
- Rückfahrt nach Calgary - einen Tag in der Stadt und dann Heimflug wieder über Amsterdam nach Wien.

So, jetzt seid Ihr alle schon fast so schlau wie wir!
(aber wir dürfen das noch in Echt sehen - ätsch - 😛)

12Sept
2015

Die Koffer sind gepackt

So, ... die letzten Vorbereitungen gehen dem Ende entgegen.

Mit doch deutlich mehr Aufregung als bei den letzten Urlauben haben wir Stück für Stück unsere Koffer gefüllt.

wie viel passt rein...? nichts geht mehr ....

Und nachdem die Fluggesellschaften ja mitterweile so einen Zirkus darum machen, haben wir natürlich zwischendurch brav immer wieder alles abgewogen 😉.

unser Hausstand für die nächsten vier Wochen

So sind nun alle Koffer- und Handgepäcksgrenzen ausgereizt ... und uns ist immer noch ein wenig mulmig, was wir denn alles vergessen haben könnten.

Jetzt werden wir noch die Wohnung urlaubsfertig machen und dann bringt uns morgen früh, sehr früh, die Michi zum Flughafen. Und wenn die KLM brav ihren Job macht, dann gibt es die nächsten News dann erstmals aus Kanada.

Bis dahin liebe Grüße und ein letztes Servus .....

13Sept
2015

Wenn zwei eine Reise tun ...

Dank unseres pünktlichen und charmanten Abhol-Service waren wir diesmal sehr rechtzeitig am Flughafen. Dort hat dann die Sicherheitskontrolle bei uns Alarm geschlagen 😳. In dem Tagesrucksack, den Annette sonst zum Bogenschießen verwendet, waren die Reserve-Pfeilspitzen noch drin => und wir damit als potenzielle Flugzeugentführer verdächtig 😕. Nachdem sich diese Aufregung gelegt hat, konnten wir noch einen letzten österreichischen Kaffee geniessen und flogen pünktlich ab.

Nicht ganz so entspannt war dann das Umsteigen, da der Flughafen in Amsterdam doch recht groß ist und die Schlange vor der Passkontrolle noch viel größer war.
Wir verlassen in Amsterdam Schengen ... nicht alleine

Ist doch etwas Besonderes, wenn man Schengen mal wieder verlässt. Da wurden 1,5 Stunden Umsteigezeit schnell knapp, aber auch hier ging am Ende alles gut und unsere Boing 777-300 startete vollbesetzt aber pünktlich. Überrascht haben uns die Vielzahl der kleinen Kinder an Bord, aber erste Bedenken deswegen stellten sich als -zumeist- unbegründet heraus.
Sehr faszinierend war es über die Eisflächen Grönlands zu fliegen (die ich anfangs nicht von der vorherigen Wolkendecke unterscheiden konnte) - vor allem an der Küste, als das Eis unter dem Schnee sichtbar wurde und unzählige Eisschollen wie Sterne an Himmel im Meer trieben. So hat uns die KLM mit einem sehr guten Service sicher und pünktlich nach Calgary gebracht ... wo uns die nächste Schlange erwartete.

Willkommen in Kanada... ... bei der Einwanderungsbehörde

Einwanderungskontrolle :) Aber nach einer Stunde war auch das geschafft und wir konnten unser Heim für die nächsten 4 Wochen, einen Chevrolet Cruzer, in Empfang nehmen.

noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber recht komfortabel
Damit ging es dann zuerst unter grauem Himmel und bei strömendem Regen raus aus Calgary Richtung Banff. Doch kaum hatten wir die Grenze zum Banff Nationalpark passiert - riss der Himmel auf 🙂. So haben wir nach dem Einchecken im B&B noch einen kurzen Bummel mit kleinem Einkauf in Banff gemacht und die ersten Bergpanoramen genossen.
so hatten wir uns das vorgestellt Holzhäuser und Berge, typisch

Jetzt geht es nach einem 23 Stunden Tag müde in's Queen Size Bett - mit der Hoffnung, dass das Wetter morgen beim Aufwachen immer noch strahlt ....

 

14Sept
2015

Der erste Tag

So ganz umgestellt scheinen wir uns noch nicht zu haben - jdenfalls waren wir recht früh wach und somit sogar die ersten beim sehr reichhaltigen und leckeren Frühstück. Hier auch noch das Foto von unserem B&B in Banff:

Rocky Mountain B&B in Banff

So gestärkt konnte uns auch die graue Nebelsuppe und der ständige Nieselregen nicht abhalten und gut eingepackt machten wir uns statt in Richtung irgendwelcher Berge auf den Weg zum "bow falls hoodoo trail".

Es gibt kein schlechtes Wetter ...

Dieser beginnt bei eben jenen bow falls - also den Stromschnellen des Bow River, der sich durch den Großteil der kanadischen Rocky Mountians zieht. Oberhalb der bow falls steht das wohl bekannteste Postkarten-Motiv Banff's: das Banff Springs Hotel.

Die bow falls - Ausgangspunkt der ersten Wanderung Das Banff Springs Hotel

Ein Stück weiter des Weges wurden wir dann bereits auch schon mit den ersten Wildtieren belohnt, die wir entdecken durften:

Unsere erstes Tier in Kanada (liebe Dani, speziell für Dich 😉).

Aber das war noch nicht alles. Mit etwas mehr Respektabstand entdeckten wir dann eine kleine Wapiti Herde, wo v.a. der Bulle beeindruckender war, als es die Fotos vermitteln können.

Mylady Wapiti ... ... und Mister Wapiti himself

Danach sind wir durch das Flusstal des Bow River gewandert, bis wir die Hoodoos erreicht haben. Das sind eigentümliche Gesteinsformationen, die noch von der letzten Eiszeit stammen.

Bow River Valley Die Hoodoos von Banff

Anschließend haben wir uns bei mittlerweile strömendem Regen auf den Rückweg nach Banff gemacht und uns dort zur Stärkung Kaffee und Kuchen gegönnt.
Nach kurzem "window shopping" über die Banff Avenue sind wir wetterbedingt dann den Rest des Tages wieder in's Auto gestiegen und haben in der Nähe noch die Landschaft, ein paar Moorseen (die Vermillion Lakes) und einen Stausee (Lake Minnewanka) erkundet.

einer der Vermillion Lakes der Lake Minnewanka Stausee

Nachdem uns dort mittlerweile die ersten Schneeflocken um die Nase tanzten, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Dabei sind wir eher zufällig dann am Two Jack Lake vorbei gefahren, der uns aber mit dem schönsten Blick und den schönsten Bildern des Tages entschädigt hat.

Schneefall am Lake Minnewanka Two Jack Lake - unser Bild des Tages

Zum Abschluss haben wir uns noch die heißen Quellen (von aussen) angesehen, deren Entdeckung zur Gründung des Ortes Banff geführt haben und ohne die wir somit heute nicht hier wären.

Die Geburtsstunde von Banff mit der Entdeckung heißer Quellen und so sehen die Quellen heute aus

Nach einem sehr leckeren Abendessen (Cajun Küche im Tooloulou's) geht es jetzt um 22 Uhr in's Bett für uns - und wir hoffen, dass der Körper langsam weiß, daß es jetzt nicht 6 Uhr morgens ist😉.
Apropos: - RAPHAEL - aufstehen!, Du musst in die Schule! 😀😀😀

 

15Sept
2015

Nein, wir gehen nicht skifahren

... auch wenn es heute Nacht geschneit hat und beim Aufwachen alles erst mal weiß überzuckert war.

Unser erster Schnee in Kanada Winter-Wonder-Land überall

Und auch nicht, obwohl unser heutiges Etappenziel Lake Louise heisst, das viele als DAS Wintersportmekka Kanadas kennen. Wir haben aber nicht die Loipen und Pisten, sondern den gleichnamigen See angesteuert. Dieser hat durch den Sedimentabrieb des Gletschers zwar eine intensive grüne Farbe - hat uns aber sonst nicht so recht begeistert. Vor allem das Hotel passt so gar nicht in die an sich wunderschöne Berglandschaft.

die Farbe des Lake Louise ist wirklich schön das Hotel dort aber weniger

Dafür wurden wir aber bei seinem Nachbarsee, dem Lake Moraine, mehr als entschädigt. Dem einen oder anderen mag das Bild bekannt vorkommen 😉, nur hatten wir keinen strahlenden Sonnenschein. Aber die winterliche Atmosphäre mit Schnee aller Orten und verhangener Stimmung hat uns total in den Bann geschlagen und wir könnten jetzt Seiten mit Bildern füllen..... ungefähr so:

statt Postkartenmotiv jetzt in Echt bisher unser Lieblingsplatz - Lake Moraine

die Berge oben sind die echten ;-) es muss nicht immer blauer Himmel sein bye, bye, Lake Moraine....

Nachdem wir uns dann schweren Herzens vom See losgerissen haben, gab es noch große Aufregung im angrenzenden Cafe und den dazugehörenden Wohnanlagen ... weil dirket dort eine Bärin gesichtet worden war. Allerdings waren wir "leider" zu spät und so machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz. Und dort erwartete uns eine neue Überraschung .... :

besagte Grizzly-Dame kam um die Ecke auf der Suche nach Futter das sie dann Gott sei Dank auch fand und genüßlich verspeiste

Natürlich waren wir mit Dutzenden anderen Schaulustigen heilfroh, dass sich die Dame mit ein paar Gräsern begnügte und uns verschont lies.

So ging es nach einem ereignissreichen Tag dann über den beschaulichen "bow valley parkway" zurück nach Banff. Hier haben wir uns noch erstklassige Steaks im KEG's schmecken lassen und morgen heisst es dann Abschied nehmen von Banff. Gute Nacht für heute ....

16Sept
2015

Das Beste kommt zum Schluss

...stimmt nicht immer! 😉
Bei uns kommt es sogar ziemlich zu Beginn unserer Reise. Denn unser heutiger Tagesabschnitt, der "Icefields Parkway" gilt als (zumindest) eine der schönsten Straßen der Welt. Entsprechend groß waren die Erwartungen und auch die Vorfreude - erst recht da wir heute zum ersten Mal bei blauem Himmel aufwachen durften.

zum Abschied blauer Himmel über Banff

Da fiel der Abschied aus Banff leicht und nach einem kurzen Stück auf dem TransCanada Highway begann hinter Lake Louise dann der Icefields Parkway .... zuerst mit einer zunehmend winterlichen Landschaft, die sich dann mehr und mehr in eine Nebelsuppe verwandelte.

sind da jetzt Berge oder nicht ???

Somit war von den erhofften Bergpanoramen gar nichts zu sehen 🙁 oder vielleicht waren da gar keine Berge ??
Aber zu unserer großen Freude hatte der Wettergott ein Einsehen und mit fortschreitender Strecke riß die Nebelwand immer weiter auf
langsam lichtet sich der Nebel

und gab dann zum Teil den Blick auf die atemberaubenden Bergpanoramen frei, die die ganze Strecke bis nach Jasper (knapp 250 km) säumen.

eingebettet in die Rocky Mountains Berglandschaften aus dem Bilderbuch

Doch damit nicht genug, liegen entlang des Icefields Parkways neben der Bergwelt der kanadischen Rocky Mountains auch noch weitere Sehenswürdigkeiten. Wie z. B. der (wieder einmal) gletschergrüne Lake Peyto, zu dem der Zustieg allerdings ziemlich vereist war - was uns aber nicht abhalten konnte:

wir am Lake Peyto und die Gletscherzunge, aus der er gespeist wird

von dort ging es weiter durch leuchtende Herbstlandschaften und wechselndem Nebel, hinauf über den zweithöchsten Pass Kanadas

goldene Bäume und zwischen dem Nebel hohe Gipfelführten und hinauf über den Bow Summit

wo wiederum der Schnee einsetzte. So gelangten wir zum Columbia Icefield, einem der größten und einer der wenigen begehbaren Gletscher Kanadas. Allerdings hat uns die Massenabfertigung dort zusammen mit dem Wetter davon abgehalten auch an einer Fahrt auf den Gletscher teilzunehmen.

wo wiederum der Schnee begann der Athabasca Gletscher am Columbia Icefield

Von dort ging es dann wieder bergab und vorbei an kleineren Wasserfällen und weiteren beeindruckenden Bergen zu den "Sunwapta Falls" Wasserfällen.

Wasserfälle am Tangle Creek und weiter an neuen Bergen vorbeitosendes Wasser bei den Sunwapta Falls

und von diesen wiederum weiter zu den Athabasca Falls:

Die Athabasca Wasserfälle schlängeln sich durch den Canyon und werden wieder zum Athabasca River

von dort ging es dann an den letzten (für heute 😉) Bergmassiven vorbei nach Jasper, dem Zielort unserer heutigen Fahrt und unserer Station für die nächsten zwei Tage.

Berge zum satt sehen egal ob einzeln oder als Gruppe

Aber Kanada wäre ja nicht Kanada, oder zumindest nicht die Rocky Mountains, wenn ausser der Landschaft einen nicht auch die Tiere noch begeistern würden. Und so sind wir kurz vor der Ortseinfahrt in Jasper noch auf eine einzelne (nach hiesigem Sprachgebrauch) Elk - Dame gestossen, die friedlich neben dem Strassenrand graste.

Elch-Damen Abendessen

Doch eines haben wir in der kurzen Zeit schon über die Wildtiere gelernt .... wo eines ist, sind auch noch andere ....

unser erstes Jungtier und seine Herde

und natürlich braucht jede Herde auch ihren Anführer. Der nicht lange auf sich warten liess und, speziell als einige Schaulustige seinen Damen zu nahe kamen, auch gleich gezeigt hat, wer hier Herr im Haus ist :

Platzhirsch einmal wörtlich genommen und der verteidigt sein Revier!

Nach diesem ereignisreichen Tag kamen wir dann leicht verspätet bei unserem neuen B&B in Jasper an und deshalb gibt es Bilder davon erst morgen 😛. Gute Nacht!

17Sept
2015

Der frühe Touri fängt das Wild

... dachten wir uns und sind daher (für unsere Verhältnisse) recht früh aufgestanden und haben uns ohne Frühstück auf den Weg gemacht. Denn die Strasse zu unserem heutigen Ziel, Lake Maligne, gilt als besonders tierreich. Und prompt wurden wir auch mit einer weiteren Tierart der kanadischen Rockies belohnt.

Mufflon beim Frühstücken

Auch diese Mufflondame lies sich weder vom Verkehr noch von uns stören und frühstückte in Ruhe weiter. Doch auch die Menschen sind für Überraschungen gut und so mussten wir am Lake Medicine zweimal hinschauen, wer denn da über's - äh, durch's Wasser watet....

Jesus in Kanada?

So kamen wir also frisch beseelt dann am Lake Maligne an und holten dort am Seeufer bei traumhaftem Wetter unser Frühstück nach. Doch offensichtlich waren wir nicht die einzigen, die gerade gefrühstückt haben, denn plötzlich erschien am linken Seeufer eine Elch Familie - spazierte in den See und schwamm - in einer Affengeschwindigkeit - an's andere Ufer und verschwand wieder im Wald. Aufgrund der Entfernung leider am Bild kaum zu erkennen, aber sehr beeindruckend!

Familie Elch nimmt ein Bad in Lake Maligne

Aber es müssen ja gar nicht immer die großen Tiere sein, die einen begeistern können und so haben wir uns auf einem gemütlichen Spaziergang entlang des Ufers an den nachfolgenden Tieren erfreut und viel Spaß mit den kleinen Gesellen gehabt:

die/der hätte auch Fotomodell werden können super süß - unsere neuen besten Freunde für alle die es - wie wir - nicht wissen: ein Waldhuhnein Suchbild, aber dafür kennt es jeder

Danach haben wir uns zu einer Bootsfahrt zur "Spirit Island" über den 22km langen See entschlossen, die uns an traumhaften Bergformationen vorbeiführte.

traumhafte Aussicht die ganze Fahrt über hat das Loch in den Wolken nicht die Kontur Österreichs...?

Am Ende dieser wunderschönen Fahrt kamen wir dann bei "Spirit Island" an, einer winzigen Insel, um die sich viele Sagen ranken und die umgeben von der "Hall of Gods" genannten Berggruppe eines der schönsten Fotomotive Kanadas ist. Wie man sehen kann (wenn man unseren Blog liest)

Die Insel Spirit Island umgeben von der doch auch für uns .... ... hiess es von dort Abschied nehmen

Der Name "Hall of gods" kommt von der Ansicht, dass dieser Platz so schön ist, dass dort für jeden Gott, wenn er zur Erde hinab steigt ein würdiger Thron in Form eines der Berggipfel zur Verfügung steht.
Auf der Rückfahrt vom See kam es dann zum typischen Stau auf den kanadischen Landstrassen ... wenn irgendjemand ein "Wildlife" (also ein Wildtier) erblickt hat 🙂:

nein, kein Berufsverkehr ... .... sondern ein Elch im Wald

Leider - oder vielleicht auch Gott sei Dank - wollte der Elch aber nicht weiter aus dem Wald heraus und seine Ruhe von uns haben. So löste sich dann auch der Stau wieder auf und wir konnten weiterfahren zum "Maligne Canyon".

50m tief und recht beeindruckend und mit sehenswerten Gesteinsformationen

Nach der Wanderung über und durch den Canyon fuhren wir wieder zurück nach Jasper, tankten unser Auto für die nächsten Ausflüge wieder voll und sind noch ein wenig durch die (nicht besonders sehenswerte) Stadt gebummelt. Vor dem Abschied aus Alberta gab es nochmal typische und sehr leckere AAA Steaks (sorry an alle Vegetarier) - für Annette sogar mit der kanadischen Nationalspeise "Poutine" als Beilage.

wohl bekomm's

Wer auch auf Pommes mit Bratensoße und Käse, oder Ähnlichem, steht ... der bekommt morgen wieder mehr.... 😀.

18Sept
2015

Bye, bye Rockies

Nachdem der Morgen heute wieder recht wolkenverhangen begann, haben wir erst einmal in der Unterkunft gefrühstückt und uns recht lange mit unseren Zimmernachbarn unterhalten. Dann haben wir umdisponiert und die geplante Gondelfahrt gestrichen.
Stattdessen sind wir in den "Nachbarort" Hinton (75km) gefahren, um den Beaver Boardwalk zu besuchen.

unser Schlechtwetterprogramm für heute allerdings keine Biber zu sehen

Leider sind uns die Biber aber nicht so bereitwillig vor die Linse gehüpft wie die Tiere die letzten Tage. Und auch die hübschen Vögel, die wir erspähten, wahrten immer Sicherheitsabstand.

ein Blauhäher - oder das Wappentier der Toronto Blue Jays (Baseballteam)

Auf dem Rückweg nach Jasper sind wir noch zu den "Miette Hot Springs" abgebogen. Das sind die heißesten der vielen in den Rockies entspringenden (Schwefel-)Quellen. Hier ca. 55 Grad wenn sie an die Oberfläche kommen. Und Ihr könnt alle froh sein, daß Ihr den Blog nicht riechen könnt!!!

beim Betrachten bitte Nase zuhalten Badehaus anno dazumal
 Da das alte Badehaus seine besten Tage schon hinter sich hat, wurde bereits ein neues errichtet, mit herrlichem Ausblick auf die Berge.

die heißesten Quellen der Rockies im Badehaus von heute

Ob der Schwefel auch für die monsterartigen Pflanzen verantwortlich ist, die hier wachsen, ist allerdings nicht überliefert.

gerade, dass ich noch größer bin

Im Anschluß an den Badbesuch machten wir uns wieder auf den Rückweg Richtung Jasper und nutzten nochmal die Gelegenheit Fotos der farbenprächtigen Bäume in der beginnenden Herbststimmung zu schießen.

grün, gelb, gold entlang des Weges der beginnende Herbst in den Rockies

Zusätzlich mussten wir natürlich auch noch den obligatorischen Wildlife-Stopp einlegen, um Papa Elk mit seiner Familie festzuhalten. Ob das die gleiche Familie ist wie vorgestern.....?

Familie Elk ganz unter sich und total relaxt trotz aller Zuschauer

Da es mittlerweile die Wolkendecke zumindest ein Stückchen weiter hoch geschoben hatte, entschlossen wir uns spontan es dann doch noch mit der Bergfahrt zu versuchen. So steuerten wir also die Jasper Skytram an, erwischten eine der letzten Gondeln und konnten so auch ein Luftpanorama von Jasper verewigen.

die Gondeln sehen aus wie bei uns Jasper und die umliegenden Seen aus der Luft

Angekommen auf knapp 2300m bot sich uns trotz kaltem Wind, Höhenangst und dichter Wolkendecke ein beeindruckendes Rundum-Panorama, das für uns einen schönen Schlußpunkt und würdigen Abschied für unsere Tage in den kanadischen Rocky Mountains bildete. Wir denken die Bilder sprechen für sich, daher ohne Worte oder Kommentar .....

Mittlerweile wieder mit festem Boden unter den Füßen sagen wir nun nach unserer ersten Urlaubswoche bye, bye zu den Rockies 😢 (bis in drei Wochen 🙂) ...

 

19Sept
2015

Miles to go before I sleep

Wem der Blog Titel nichts sagt, der kann bei Interesse hier noch nachsehen 😉. Aber für uns bedeutet es heute, dass wir fleissig Meilen abspulen müssen um einen Großteil unseres Weges von den Rockies an die Pazifikküste zurück zu legen.

Also haben wir am frühen Morgen unser B&B in Jasper verlassen und nur noch kurz für ein leckeres Frühstück im Bear's Paw angehalten.

  Robin's Nest B&B in Jasper die Qual der (Aus)wahl

Anschließend fuhren wir aus Jasper westwärts und über den Yellowhead Pass, womit wir auch der Provinz Alberta den Rücken kehrten und die Grenze nach British Columbia überschritten. Dort werden wir nun für den Rest unseres Urlaubs bleiben, bis es am letzten Tag dann zurück Richtung Calgary geht.
Damit einher ging auch nochmal ein Wechsel der Zeitzonen, so dass wir jetzt 9 Stunden Differenz zur europäischen Sommerzeit haben.

ab jetzt sind und bleiben wir in BC ideal wenn man zu spät dran ist ;) drüberfahren - eine Stunde gewonnen :)

Ist schon ein lustiges Gefühl - also wir sind zumindest noch nie selber über eine Zeitzonengrenze gefahren 🙂.
Von da an lagen dann noch gut 800km für heute vor uns, die uns zum ersten Mal raus aus den Bergen geführt haben. Mit einigen kleinen Zwischenstopps, unter anderem hier am Purden Lake (wo die Picknickplätze praktischerweise gleich mit einem Grill-Abstellplatz ausgestattet sind), ging es dann quer durch das Flachland British Columbia's (BC).

da schmeckt die Jause gleich doppelt so gut

Je weiter wir nach Westen kamen, umso weiter fortgeschritten war der Herbst bereits und die bisherige grün/gelb Färbung bekam mehr und mehr Orange- und Rottöne. Nach rund 10 Stunden Fahrzeit erreichten wir bei farbenprächtiger Sonnenuntergangsstimmung unsere heutige Unterkunft, die "Triple Creek Ranch" an der Six Miles Road.

nicht nur die Bäume sind farbenprächtig die Triple Creek Ranch in Hazelton

Diese hat Ihren Namen nicht von ungefähr und so führte uns der Weg noch weit in's Hinterland von Hazelton in ein beeindruckendes Haus ... wo wir uns jetzt schlafen legen werden.....

20Sept
2015

Wir verlassen das Festland

Nach unserer Nacht in der "Triple Creek Ranch" und einem üppigen Frühstück mit frischen Pancakes, Obst, Speck und großem Buffet unterhielten wir uns noch lange mit unseren Gastgebern. Nachdem Ron es sich auch nicht nehmen lies mit dem Dampfstrahler unser Auto zu reinigen, fuhren wir mit einem blitzblanken Auto los auf die letzten 300km zur Küste.

Sonderservice von Ron für uns
Zuvor nutzten wir noch die erste Gelegenheit uns in Hazelton mit der Geschichte und Kultur der indianischen Ureinwohner, die hier "first nations" genannt werden, zu beschäftigen.

einer unserer ersten Totempfähle (in Hazelton) kunstvolle Schnitzereien und Verzierungen sowie viele Tiermotive die Nachbildung eines Dorfes der first nations ebenfalls sehr kunstvoll gestaltet

Wobei leider die Häuser bereits geschlossen waren, so daß wir die Inneneinrichtung und -aufteilung nicht kennen lernen konnten.

Von dort fuhren wir am Skeena River bei herrlichen Ausblicken entlang, bis wir die Coastal Mountains, die Berge an der Pazifikküste, erreichten. Diese gaben uns schon mal einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage, die wir auf Haida Gwaii, den früheren Queen Charlotte Islands, verbringen werden. (daher auch der Wechsel unseres Blogbildes)

schöne Ausblicke hat auch das Flachland zu bieten eine Metallhängebrücke 80m über dem Canyon der erste Vorgeschmack auf die Inseln und die Küstenregion

Am Abend erreichten wir dann den Fährhafen Prince Rupert und checkten kurz nach Sonnenuntergang auf unserer Fähre für die Überfahrt ein. Daher war diesmal auch nur Zeit für ein improvisiertes dinner 🙂.

nach einem improvisierten Abendessen ging es von hier dann los auf unsere Fähre dem Sonnenuntergang entgegen

Wenn alles planmäßig klappt, dann kommen wir morgen früh in Skidegate auf Haida Gwaii an. Bis dann ....

21Sept
2015

Reif für die Insel(n)

Nach einer großteils ruhigen 9stündigen Überfahrt durch die Hecate-Straße hat uns die "Northern Expedition" heute früh wohlbehalten nach Haida Gwaii gebracht. Sogar so frühzeitig, dass das Cafe, das uns gleichzeitig als B&B dient 😉😀, noch gar nicht offen hatte.

dieser Fähre werden wir uns noch zwei Mal anvertrauen vor Sonnenaufgang - und vor geschlossenen Türen

Aber unser Wirt Jags hat uns trotzdem schon rein gelassen und auch mit einem ersten Cafe versorgt. Gemeinsam sind wir dann auf die Terasse gestürmt, um den farbenprächtigen Sonnenaufgang zu bestaunen und zu fotografieren.

Kitsch as Kitsch can - oder ... ... oder - Kitsch as Kanada can

Nachdem wir unser gemütliches und schönes Zimmer bezogen hatten, und nach zwei weiteren Cappuccino, machten wir uns auf den Weg die Nordinsel Graham Island zu erkunden. Bereits nach wenigen Kilometern wurden wir mit einer neuen Entdeckung aus der hiesigen Tierwelt belohnt.

Amerikas Wappen- und mein Lieblingstier

Danach jagten wir unser Auto über alle möglichen und unmöglichen, weil zumeist unbefestigten und steilen, Berg- und Uferstraßen. Dafür konnten wir aber einen ersten Einblick in die unglaubliche Vegetation der Insel gewinnen und uns gleichzeitig ihres Platzes als eine von vielen Inseln im Gesamtgebilde Haida Gwaiis bewusst werden.

feuchte, fast tropische Regenwälder beeindruckende Bäume und Wälder undurchdringliche Bäume und Farne eingebettet in das Meer und die Nachbarinseln vom Meeresspiegel bis zu Berggipfeln

Die Dichte und Urkraft des tropisch anmutenden (Regen)waldes lässt sich gar nicht vermitteln, wenn man es nicht gesehen hat.
Apropos nicht sehen : das Rehkitz und der kleine Schwarzbär, die unseren Weg kreuzten, hat unsere Kamera auch nicht gesehen, da wir gar nicht so schnell sein konnten, wie die beiden wieder verschwunden waren. Die Mama des Bärenjungen war da schon langsamer, dafür aber auch vorsichtiger und machte einen weiten Bogen um uns. So ist auch sie leider nur zu erahnen...

unser erster Schwarzbär in freier Wildbahn

Allerdings durften wir auch ebenso kennen lernen, daß das Wetter hier binnen Minuten von Sonnenschein auf heftigen Wind und strömenden Regen umschlagen kann. Davor flüchtend haben wir dann leckeren Fisch - no na - gegessen und sind früher als gewohnt nach Hause. So ist auch der Blogeintrag mal eine Stunde früher fertig als sonst - auch wenn das wahrscheinlich keiner merkt 🙂.

22Sept
2015

Inselrundreise

Nachdem wir ja gestern schon die Erfahrung gemacht haben, dass das Wetter hier blitzschnell wechseln kann, durften wir heute dazulernen, dass alles gleichzeitig auch möglich ist. So haben uns nach dem Aufstehen strahlender Sonnenschein und strömender Regen miteinander begrüßt. Aber da dies ja auch alles sein Gutes hat, konnten wir heute mehrfach schöne Regenbögen bewundern, zeitweise sogar zwei übereinander.

Regenbogen über dem Hafen von Masset

Das wechselhafte/schlechte Wetter ist auch der Grund, warum wohl leider aus unserem Plan eine eintägige Bootstour zum Nationalpark auf den südlichen Inseln zu unternehmen, nichts wird. Zudem sind wir nun doch schon ausserhalb der Saison hier und so müssen wir leider darauf verzichten. Sehr schade 😢.

Nach reichlich leckerem Kaffee von Jags wollten wir uns aufgrund des Wetters in das Haida Heritage Center aufmachen ... woraufhin just zur Abfahrt der Regen aufhörte und nur noch die Sonne schien. Also wieder einmal umdisponieren, nachtanken, und dann auf an die Nordspitze der Insel.
Auf dem Weg dorthin haben wir den Friedhof von Masset besucht, der - ganz der hiesigen Tradition entsprechend - sehr harmonisch, einfach und im Einklang mit der Natur eingebettet im Wald angelegt ist.

Ich habe noch nie einen so schönen Friedhof gesehen und war völlig überwältigt von diesem. Er war wie ein kleiner Park im Wald, die Wege zwischen den Hügelgräbern waren teilweise mit Muscheln verziert und liebevoll mit Steinen dekoriert. einfach schön! -A-

meist moosbewachsene Hügelgräber in der natürlichen Umgebung des Waldes

Der weitere Weg zeigte uns neue Facetten der üppigen und teilweise wild wuchernden Flora.

beeindruckende Wege durch die Natur egal ob klein und farbenprächtig oder ob groß und knorrig oder filigran im Sonnenlicht

Bis wir am Tow Hill an der Nordspitze Haida Gwaiis angekommen waren und von dort aus sogar einen Blick bis zu den Bergketten Alaskas werfen konnten (für die mit ganz guten Augen 😀).

Hier war ich wieder ganz in meinem Element - Suchen und Sammeln - es gab wunderschöne Muschelstücke und der Rucksack wurde immer schwerer...-A-

ein Regenbogen

Von dort machten wir dann einen Abstecher nach Old Masset, was so etwas wie die Künstlerkolonie der Insel sein sollte. Das war an dieser Hausfassade zwar gut zu erahnen, ansonsten aber eher enttäuschend. Dafür waren wir bei den hiesigen Zahlungsgepflogenheiten froh, Raphael nicht mit auf die Reise genommen zu haben. 😉

Symbolik und Kultur der Haida People da werden wir doppelt darauf achten, dass uns das Geld nicht ausgeht!

Für den Rückweg entschieden wir uns dann statt der Hauptstraße eine Landstraße durch das Landesinnere zu nehmen .... was sich im Nachhinein als schlechte Wahl herausstellte. Die Straße wird sonst wohl nur zum Abtransport des Holzes aus den Wäldern genutzt und war für PKW's ziemlich ungeeignet. So kutschierten wir gut 2 Stunden durch Schlamm und Matsch ohne viel zu sehen ....
Aber ein klein wenig wurden wir dann doch entschädigt, als uns unser zweiter Schwarzbär - allerdings auch mit dem gewohnten Sicherheitsabstand - über den Weg (die "Straße") lief.

da waren wir froh im Auto drin zu sein hey - wer stört ...?

Das Rehkitz war diesmal nicht ganz so schreckhaft, auch wenn es erst einmal sehr verwundert drein blickte, wer denn da seine Ruhe stört.....

Nach diesem "unser tägliches Wildlife gib uns heute" konnten wir dann den Tag in Ruhe ausklingen lassen und freuen uns schon auf morgen!

23Sept
2015

Fotografieren verboten!

... lautete eine der Regeln des Haida Heritage Center. Daher können wir Euch heute leider nicht mit neuen Fotos versorgen, da wir fast den ganzen Tag dort verbracht haben, um uns über die Geschichte, Kultur, Tradition und Sprache der Haida (der indianischen Ureinwohner dieser Inseln) zu informieren.
Es wäre auch schwierig, dies jetzt alles in kurzen Worten oder Bildern wieder zu geben, denn wie viele Kämpfe um Unabhängigkeit ist auch dieser eine durchaus zweischneidige Geschichte.
Für uns war es jedenfalls ein sehr interessanter und lehrreicher Tag und wir hoffen Euch die nächsten Tage wieder besser teilhaben lassen zu können.

24Sept
2015

Goodbye Haida Gwaii

Nachdem wir den erhofften Tagesausflug in den Süden leider nicht machen konnten und die Inseln sich mit dem Auto nicht wirklich gut erschließen lassen, ging uns für heute so ein bisschen das Programm aus....
Zumal es auch fast ausschließlich geregnet hat und das übliche Wechselspiel mit dem Sonnenschein nur spärlich stattfand. Daher haben wir uns doch ein wenig auf Shopping im Museum und im Visitor Center verlegt. Mit Erfolg ?.
Die kurzen schönen Phasen nutzen wir, um Schnitzer bei der Arbeit an einem neuen Totempfahl zu beobachten.

Der Chefschnitzer bei der Feinarbeit ca. 8 Monate bis zur Fertigstellung
 Ausserdem sind wir noch zum "Balance Rock" gewandert

Balance Rock an der Küste von Skidegatehatte Newton doch nicht Recht?
 und haben und natürlich auch brav an die Anweisung gehalten, den Felsen nicht zu stören ?.
verständlich - so ein Felsen will ja auch seine Ruhe haben
Beim Spaziergang am Meer durften wir dann zum zweiten Mal Seeadler in freier Wildbahn und im Flug beobachten. Ein wirklich beeindruckender Anblick!
diesmal durften wir ein bisschen näher ... aber nicht für lange 
Mit der untergehenden Sonne machten wir uns dann auf zur Fähre und müssen Haida Gwaii nun verlassen.

der letzte Tag auf Haida Gwaii geht zu Ende und die Fähre verschlingt uns
Auch wenn wir nur einen Bruchteil sehen konnten und sich das typische Bild der Inseln nur vom Wasser aus erschließt - so bleibt doch von der Insel und vor allem von den Menschen und ihrer Lebensweise hier ein bleibender Eindruck, den wir mit uns nehmen.
Haa'wa Haida Gwaii ❤

so einfach - und doch allgemein gültig

25Sept
2015

Die "Inside Passage"

Das was der "Icefields Parkway" zu Lande, ist die "Inside Passage" auf dem Wasser. Eine der schönsten Strecken, die es in Kanada - vielleicht auf der ganzen Welt - gibt.
Gut 800km entlang der Westküste, hindurch zwischen deren bis zu 3500m hohen Bergen und den vorgelagerten Inseln, durch teilweise recht schmale Passagen. Dementsprechend groß war die Vorfreude, die noch gesteigert wurde, als wir beim Einchecken erfahren haben, dass es noch eine Kabine für uns gibt ?.
Somit mussten wir die 22h Fahrt nicht auf dafür eingerichteten Reisesesseln in den Lounges verbringen und auch nicht, wie viele andere Reisende, am Schiffsboden schlafen.

Der Weg der geräumig und komfortabel, welch ein Glück
Bevor wir los durften, sind wir in Prince Rupert nochmal kurz von Bord, haben uns im Cowpuccino's ? ein ausführliches Frühstück gegönnt, unsere Bargeldkasse aufgetankt und sind dann wieder an Bord.

eine kleine Stärkung vor dem Tag an Bordwer jetzt kommt, kommt zu spät 
Neben der faszinierenden Landschaft schenkte uns auch der Wettergott viel Abwechslung. Stürmischer Wind, heftiger Regen, aber auch Sonne und blauer Himmel - alles geboten!
Dadurch waren neben den ab und zu kurz auftauchenden Walen die phantastischen Regenbögen der nachhaltigste Eindruck.

nein - wir waren nicht betrunken - das sind ZWEI Prinzessin unter dem Regenbogen wunderschön, nur die Kamera litt etwas

Aber auch die vielen Wasserfälle und Spiegelungen auf der Meeresoberfläche zogen uns in ihren Bann.

Wasserfälle von nah ... ... und von fern Bäume auf den Inseln und im Wasser
Zusätzlich dürften wir noch herrliche Wolkenbilder, sowie Abend- und Morgenstimmungen in uns und mit der Kamera aufnehmen.

dicht bewaldete Hügel und hohe Berge mal mit Wolkenstimmung und mal mit klarem Himmel Morgenrot, ...., was war das noch gleich ...??? und Sonnenaufgang 2h vor dem Anlegen

Auch wenn uns der direkte Vergleich fehlt, so kann diese Fahrt unserem Eindruck nach bestimmt mit den berühmten Hurtigrouten mithalten. Aber entscheidet selbst .....

26Sept
2015

Schluss mit der Planung

Mit dem Ende unserer Fährfahrt heute früh in Port Hardy war nun auch der letzte Teil unserer vorgeplanten und vorgebuchten Reise zu Ende, die wir bislang am Fahrplan der Fähren ausrichten mussten. Heute früh wussten wir also zum ersten Mal am Beginn des Tages noch nicht, wo wir heute abend sein oder schlafen werden. Diese unabhängige und flexible Form zu reisen liegt uns eigentlich viel mehr und so starteten wir positiv in den Tag. Erst recht mit den mit Abstand besten Zimtschnecken des bisherigen Urlaubs im Bauch 🙂.
Zimtschnecke a la Cafe Guido (Danke Cafe Guido in Port Hardy!)

Allerdings mussten wir auch gleich lernen, dass in einem Land von der Größe Kanadas Flexibilität relativ ist. Denn um den geplanten Küstenwanderweg am Cape Scott zu erreichen hätten wir zum Ausgangspunkt schon 2h (einfach) gebraucht. Das war dann zeitlich doch nicht drin.
Daraufhin haben wir stattdessen einen kurzen Spaziergang entlang des Quatse River unternommen und dort die Lachswanderung beobachtet (die leider meist zu schnell für die Kamera waren).

Lachse im Quatse River und auf dem Weg über die Stromschnellen

Und auch wenn wir die Bären, die sich hier angeblich ständig ihr Essen aus dem Fluss fischen, nicht gesehen haben, so waren aber auch noch einige farbenprächtige Vögel zu bewundern.

farbenprächtige Vogelwelt im Norden Vancouver Islands

Da die Hauptsehenswürdigkeiten Vancouver Islands (der Insel, auf der wir uns jetzt befinden) aber eher im Westen und Süden liegen, haben wir uns danach über den Highway 19 auf den Weg dorthin gemacht. Aber nicht ohne noch einen Abstecher nach Telegraph Cove mitzunehmen. Dies ist ein winziges verschlafenes Nest in einer Bucht, in der sich mal ein Marinestützpunkt befand. Davon ist zwar nichts mehr zu sehen, aber wie betriebsam es dort im Hafen im Sommer zugehen mag, kann man sich vorstellen.

der Hafen von Telegraph Cove und der Tante Emma Laden dort

Von dort aus haben wir dann noch ca. 300km zurückgelegt, bis wir im "Riding Fool Hostel" (Nomen est Omen?) in Cumberland zum ersten Mal in einer Herberge eingecheckt haben. Auch wenn wir uns ein eigenes Zimmer geleistet haben, ist die Atmosphäre doch immer noch unverwechselbar und brachte so manche Jugenderinnerung wieder zu Tage. Im benachbarten Hotel, das ein wenig wie der Saloon in einer alten Westernstadt anmutet, gab es dann noch ein kurzes (aber eigentlich zu üppiges) Dinner und jetzt folgt noch der letzte Punkt hinter dem Blog und dann sind wir im Bett.

originell, sauber und sehr geräumig .. :-) ein bisschen Saloon Atmosphäre zum Ausklang

Punkt

27Sept
2015

Ab in die Wellen...

...könnte man den Tag überschreiben, denn unser heutiges Ziel war die Westküste Vancouver Islands mit dem Surfer-Mekka Tofino und der etwas kleineren Nachbarstadt Ucluelet.
Morgens haben wir uns mit einem Frühstück im "The Wandering Moose" aus Cumberland, das uns überraschend gut gefallen hat, verabschiedet. Unsere Idee über "Landstraßen" gen Westen zu fahren hat uns das Visitor Center vor Ort schnell ausgeredet (und uns damit Gott sei Dank eine Menge Zeit und Verdruß erspart). Daher haben wir dann zuerst die "scenic route" an der Straße von Georgia entlang genommen und sind dann auf den Highway 4 mit Ziel Tofino eingeschwenkt. Unterwegs mussten wir natürlich in Coombs eine weitere (Touristen!-)Attraktion bestaunen:

was Marketing nicht alles bewirkt da grasen ein paar Ziegen auf dem Dach und daraus wird eine Attraktion gemacht

Das war eine überdachte Markthalle, mit regionalen und internationalen Lebensmitteln, auf deren begrüntem Dach ein paar Ziegen grasten - was mit der nötigen Publicity gleich zu einer Attraktion wird ....
Von dort aus fuhren wir dann durch dichte Wälder und über teils recht hohe Pässe in kurvenreichen Straßen in gut 3 Stunden nach Tofino. Was sich dann in erster Linie als moderner Touristenort entpuppte, mit der üblichen Ansammlung an Souvenier-, Gastronomie- und (in diesem Fall) Sportbekleidungsläden. Für die Zielgruppe der Wassersportler und Adrenalinjunkies waren wir definitiv zu alt und zu unsportlich, weshalb wir dem Ganzen nicht viel abgewinnen konnten.
An dem vielgepriesenen Strand konnten wir zwar einige beneidenswert schön gelegene Häuser entdecken,

direkt am Strand von Tofino so läßt es sich wohnen

aber sonst war es vor allem die Stimmung, die uns gefiel. Da wir auch gerade Ebbe erwischt hatten, waren nur wenige Surfer unterwegs und die hochgelobten Wellen konnten wir auch nicht erleben.

das typische Bild der Surfer in Tofino dessen Strand zum Postkartenmotiv taugt das viele Treibholz zeichnete eigene Bilder aber die Wellen gaben nicht viel her

So machten wir uns von dort auf den Weg nach Ucluelet, wo wir am westlichen Strand dann nur noch den pazifischen Ozean zwischen uns und der untergehenden Sonne hatten. Die Abendstimmung war dementspreched farbenfroh und romantisch.

am Leuchtturm von Ucluelet farbenprächtige Stimmung und wunderschöne Konturen

Daran konnten auch die Horden an Mondfinsternis-Jägern nichts ändern 😉.
Zu guter Letzt haben wir uns entschlossen ein erstes Mal den Versuch zu wagen in einem Motel zu übernachten .... und waren sehr positiv überrascht von der Sauberkeit, Geräumigkeit, umfangreichen Ausstattung sowie modernen Einrichtung.

im Thornton Motel in Ucluelet fühlten wir uns sehr gut aufgehoben

Nicht zuletzt deshalb haben wir es uns dann auch dort zum Abendessen gemütlich gemacht und die Leckereien vom Markt in Coombs vernascht. Und jetzt ziehen wir uns dort in unser Queen Size Bett zurück ... (was ja zumindest für die Hälfte von uns sehr passend ist 🙂.

28Sept
2015

Hauptstadt, wir kommen!

Gut erholt und mit frisch (um)gepackten Koffern haben wir uns morgens aus dem Motel, das einen sehr positiven Eindruck hinterlassen hat, verabschiedet - um unseren Weg zurück in die Welt der Städte anzutreten. Um für diesen bevorstehenden Kulturschock gerüstet zu sein, brauchte es natürlich erst noch eine Stärkung, was bei der Vielzahl origineller und leckerer Cafe's hier nicht schwer fiel.

Abschied aus Ucluelet im Bakery Cafe

Von dort aus schlängelten wir uns zuerst durch die Berge und über die Pässe zurück an die Ostküste von Vancouver Island und danach dann Richtung Süden mit Ziel Victoria. Das ist nicht nur die Provinzhauptstadt von British Columbia, sondern auch die größte Stadt der Insel. Das wurde uns dann sehr deutlich bewusst, als zum Einen die Randgebiete schon viel größer waren, als alles was wir in den letzten gut zwei Wochen an Städten gesehen hatten und zum Anderen wir in der nachmittäglichen rush hour stecken blieben.

Aber nach dem Einchecken in einem wieder sehr gemütlichen, kleinen, privaten B&B ging es dann auf, um die Stadt zu erkunden. Erster Anlaufpunkt hierfür war (natürlich) der Hafen, der das Zentrum der Stadt bildet und auch alle bekannten Postkartenmotive (siehe Blogbild) liefert. Bereits auf dem Weg dahin konnten wir die typischen Häuser aus der britischen Kolonialzeit bewundern, für die die Stadt bekannt ist.


Der Hafen selbst wird dann vom Parlamentsgebäude und einem Luxushotel eingerahmt, die um den Spitzenplatz des beliebtesten Fotomotives wetteifern.

Die Entscheidung darf jeder selbst treffen.
Mit einer Portion fangfrischen Fisches ausgestattet, marschierten wir dann noch durch das alte Lagerviertiel in Richtung zur ältesten Chinatown Kanadas.

Die aber ausser den bekannten Eingangstoren

für uns nicht viel zu bieten hatte. Andere wären da vielleicht eher fündig geworden ;-)

Nach dieser kleinen Enttäuschung war dafür der restliche Abend wieder sehr nett, den wir stimmungsvoll und mit Livemusik im (sehr irisch/englisch anmutenden) Pub verbrachten. 

Auf dem Heimweg hätte man dann in's Grübeln kommen können, ob es vielleicht schon Advent ist ... aber nachdem wir von vielen Bildern im Vorfeld wussten, dass das Parlamentsgebäude jeden Abend so aussieht, zweifelten wir nicht an uns (oder den konsumierten Bieren). Für alle, die es noch nicht gesehen haben - hier zum Abschluss noch Kitsch as Kitsch can ......

29Sept
2015

Licht und Schatten

Der heutige Tag führte uns nach dem "Warmlaufen" in Victoria dann nach Vancouver und gestaltete sich etwas zwiespältig.
Nach einem opulenten Frühstück in Marketas B&B und langen Gespächen mit unseren Tischnachbarn aus Puerto Rico, Kolumbien und Saskatchewan packten wir wieder unsere Siebensachen.

noch eine heimelige Bleibe - Marketa's B&B in Victoria

Der erste Weg führte uns dann in das Royal BC (British Coloumbia) Museum, das ganz, ganz, ganz hervorragend gestaltet war und wo wir am liebsten den ganzen Tag verbracht hätten. Es stellt sehr ausführlich und anschaulich die lange Tradition und Geschichte der first nations Kanadas dar, aber auch wie rasant sich diese zum Teil Jahrtausende alten Siedlungen und Gemeinden nach dem ersten Kontakt mit Siedlern aus Europa verändert haben. Die Entwicklung dieser letzten 100 bis 150 Jahre im Vergleich zu sehen, stimmt einen schon sehr nachdenklich.
Aber leider lies uns der Terminplan für die letzte Fähre unseres Urlaubs nicht mehr Erkundungszeit. So führte uns der Weg zum Fährhafen von Swartz Bay, von wo aus wir vorbei an den vorgelagerten Inseln Vancouver Islands nach Tsawwassen (dem Fährhafen Vancouvers) übersetzten und somit wieder zurück auf kanadischem Festland waren.


Als besonderes Schmankerl tauchte neben dem ersten Blick auf die Skyline von Vancouver dann kurz vor dem Anlagen noch eine Gruppe von 3 Walen "in der Nähe" der Fähre auf, die sich zwar jeweils nur kurz blicken liessen, aber uns dennoch große Freude bereiteten.

 

Nach dem Anlegen spülte uns der mittlerweile schon recht Großstadt-typische Verkehr von Süden in die Vororte und dann in das Stadtgebiet von Vancouver, wo wir mit unserer Suche nach einer Unterkunft begannen. Vielleicht auch wegen des gerade stattfindenden Filmfestivals gestaltete sich diese als unerwartet schwierig. Und davon abgesehen, dass keine der (bezahlbaren) Stellen, die wir anfuhren Platz hatte, fühlten wir uns in den Vierteln nicht unbedingt wohl. Dies, obwohl wir im oder recht nah am Zentrum unterwegs waren und Vancouver ja immer als eine der schönsten Städte auf der Welt gilt.
Wir fühlten uns eher wie in zwielichtigen amerikanischen Großstädten, die wir bisher nur aus Filmen kannten. So hangelten wir uns zwischen Obdachlosen und wenig vertrauenserweckenden Seitenstrassen durch die Stadt. Mittlerweile etwas mürbe und wenig gut gelaunt haben wir dann kompromissbereit in einem kleinen älteren Hotel eingecheckt - aber statt der geplanten drei erst einmal nur zwei Nächte gebucht.
Momentan tendieren wir dazu uns eher früher wieder auf den Weg raus aus der Stadt und in die Natur zu machen - aber vielleicht kann uns Vancouver ja in den nächsten Tagen umstimmen ......?

30Sept
2015

Sea to Sky City

... nennt sich Vancouver gerne selbst.
Das beschreibt auch treffend einen der größten Pluspunkte der Stadt: die tolle Lage am (eigentlich richtiger IM, denn das Stadtzentrum ist eine Halbinsel) Meer, sowie gleichzeitig am Fuß der Berge.

Unsere Erkundungstour haben wir (nach dem gestrigen Großstadtschock) im "Stanley Park", dem hiesigen Stadtpark, begonnen - der aber auch als Hauptsehenswürdigkeit gilt. Zugegebenermaßen ein beeeindruckender Park mit einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenwelt.

Und auch dort ist die Geschichte des Landes und die Kultur der first nations allgegenwärtig.

Mit dieser Portion Natur und Kultur gestärkt haben wir uns nach Downtown gewagt und schon auf dem Weg dorthin die mächtige Skyline und die für uns (erst recht in dieser Ansammlung) völlig ungewohnten riesigen Hochhäuser bewundern dürfen.


Als weitere Attraktion stand dann kurzentschlossen der "fly over Canada" auf unserem Programm. Ein absolut sehenswerter und enorm gut gemachter 360° IMAX Film, der einmal komplett von der Ostküste Kanadas über das ganze Land bis an den Pazifik fliegt und in charakteristischen und mitreißenden Bildern die jeweiligen landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten der einzelnen Regionen zeigt. Ein unvergeßliches Erlebnis!
(originellerweise ist auch der Weg dorthin mit farbigen Pflastersteinen ausgelegt, auf denen alle Provinzen und die größten Städte angegeben sind. Da hat man auch schon das Gefühl einmal durch das Land zu reisen).



Mit diesem Glücksgefühl und dem zusätzlichen nach einer leckeren Tasse heißer Schokolade begaben wir uns in das Gründungsviertel von Vancouver, das ein bisschen Wildwest-Atmosphäre aufkommen lies, aber auch die wenig ansprechenden dunklen Ecken nicht verbergen konnte.

Als letzter Stadtteil stand dann nochmal Chinatown an, in dem ein hübscher Park uns gefallen hat, aber die sonstigen Gebäude und das Gesamtbild einen wenig gepflegten Eindruck vermittelten.

Von dort aus traten wir über die Paradestraße und Hauptflaniermeile, die "Robson Street" den Rückweg zu unserem Hotel an. Aufgrund des Überangebotes an Restaurants dort konnten wir uns zuerst lange nicht entscheiden, haben dann aber eine gute Wahl getroffen und mit leckeren Salaten und vor Ort gebrautem Bier den Tag beendet.
Somit hat uns Vancouver ein wenig für den ersten Tag bzw. Eindruck versöhnt, wobei wir beide die Jubelgesänge, die allgemein auf die Stadt abgehalten werden, nicht nachvollziehen können. In den "key spots" ist es sicherlich eine sehr schöne Stadt, aber sobald man diese, z.T. nur eine Straße weit, verlässt sieht es schon ganz anders aus. Und wir haben bisher nirgendwo auf der Welt so viele Obdachlose, Landstreicher und Bettler gesehen. Es ist nicht alles Gold was glänzt .....

 

01Oktober
2015

Getrennte Wege

Nachdem wir unseren Vancouver Aufenthalt ja nun um einen Tag verkürzt haben, waren wir uns dann nicht ganz einig, wie wir die verbleibende Zeit am Besten nutzen. So haben wir uns ausnahmsweise getrennt - Annette hat das "Museum of Anthropology" besucht und ich bin nach "Granville Island" gefahren. Also - ladies first:

Nachdem Herbert mich vor dem Museum abgesetzt hatte wurde ich gleich durch dieses Banner begrüßt.

Die Haidas sind sogar schon 14000 Jahre hier

Als ich meinen Obulus an der Kasse entrichtet hatte wunderte ich mich woher die Musik kommt, denn die hörte sich nach "live" an und ging ihr nach. Ich sah in der Main Hall einen Native "in voller Montour" der vor den wenigen Besuchern sprach. Er sagte uns dass er mit einem Lied den Tag und auch uns begrüßen wird. Gesagt, getan. Danach lud er alle Besucher ein bei dem nächsten Lied mitzutanzen, da wollte ich mich schon dezent zurückziehen, aber er sah mir in die Augen und nickte mir zu... Was sollte ich da anderes tun als mitzutanzen und was soll ich Euch sagen, wenn man sich auf die Musik einläßt, ist das eine tolle Erfahrung.

Im Nachhinein erfuhr ich dass das der Chief der hier ansässigen Kwakwaka'wakw war, auf deren Terretorium sich das Museum und auch ein Teil Vancouvers befindet.

So ging ich beschwingt und glücklich durch das Museum und erfuhr Vieles über die hier ansässigen Kwakwaka'wakw, Musqueam und Haida. Ich kann nur sagen dass ich überwältigt bin von deren Kultur, Lebenseinstellung und Kunst. Ich habe natürlich auch das berühmteste Kunstwerk des bekanntesten Native Künstlers Bill Reid angesehen und mindestens 20 Bilder davon gemacht.

Auch zu dieser Skulptur gibt es natürlich eine Geschichte, aber die erzähle ich Euch dann wenn wir uns wiedersehen. Alle Kunstwerke sind faszinierend, ich zeige Euch noch ein paar Besondere, den langen "Rest" erzähle ich Euch zu Hause bei einem Kaffee...

Das wird ein ziemlich langer Kaffeeplausch... 

 

Wie gesagt war ich (Herbert) währenddessen auf "Granville Island". Das ist eine kleine Insel in der Bucht von Vancouver, eingepfercht zwischen die großen Stadtteile. Dort findet sich ein schwer zu beschreibendes Sammelsurium an Industriebetrieben, ein Universitätscampus, Markthallen, Strassenkünstler und Künstlerläden, natürlich Restaurants und vielem mehr.

Dementsprechend gibt es jetzt auch keinen Gesamteindruck, den ich wiedergeben könnte, sondern dieser Kunterbunt-Mix macht einfach den Charme der Insel aus. Dennoch der Versuch ein paar Impressionen zu vermitteln. Was man auch von anderswo kennt ist eine, hier aber sehr ansprechend gehaltene und verboten leckere, Markthalle.

Sehr originell und künstlerisch aufgepeppt waren auch die dort angesieldeten Industriebetriebe, so dass diese überhaupt nicht den Parkcharakter störten und ebenfalls zu Attraktionen wurden.

Das Bier der Granville Island Brewing Company hatte ich schon am Vorabend genossen und habe mir auch gleich noch einen Kasten (d.h. hier 6 Flaschen 😉) mitgenommen, wobei die Auswahl bei dem enormen Angebot echt schwer gefallen ist.
Darüber hinaus gab es auch eine Vielzahl an Kunst- und Künstlergeschäften, die beginnend bei der native Art, das ganze Spektrum möglicher Kunstrichtungen abdeckten. Aber einen Handwerker-/Künsterladen fand ich dann doch ganz besonders:

Begleitet wurde der Vormittag von einer Vielzahl an Strassenmusikanten, die dort auftraten - und für alle, die nicht mit dem Auto kommen gab es auch eine originelle Möglichkeit an das andere Ufer Vancouvers überzusetzen.

 

Nach dieser Vielzahl unterschiedlichster Eindrücke machten wir uns wieder gemeinsam auf, um der Stadt den Rücken zu kehren und einige Kilometer zu "fressen" auf unserem Weg zurück in die Natur und die Berge. Die Fahrt brachte uns auch schon wieder in tief dunkelgrüne Nadelwälder und vereinzelte bunt leuchtende Herbstbäume, auch wenn die Berge in unserer Zielregion der Weinanbaugebiete Okanagan und Similkameen eher karg und braun sind. Unser Zielort Keremeos stellte sich dann als Ansammlung großer Farmbetriebe heraus und in einem ebensolchen sind wir dann für heute auch abgestiegen. Wobei das "TreeToMe" einen hervorragenden Eindruck macht, wo wir uns nach dem gemütlichen Appartment schon auf das Frühstück morgen freuen.

02Oktober
2015

Die Kornkammer Kanadas

Was sich gestern schon angedeutet hat, wurde heute zum Motto des Tages. Wir fuhren durch das Okanagan Valley, das wie eine eigene Klimazone innerhalb Kanadas wirkt. Es ist hier viel milder und wärmer, als in den umliegenden Regionen. Also sozusagen das Kärnten Kanadas 😀, wobei auch der riesige und malerisch gelegene Okanagan Lake diesen Vergleich erhärtet. Das Klima führt hier aber dazu, dass alle Felder und Berge, die nicht bewirtschaftet werden, kahl und fast wüstenähnlich aussehen.

Aber dort wo der Boden kultiviert wird, ist er enorm fruchtbar und ertragreich. Dadurch haben sich hier unter anderem unzählige Obst- und Gemüsefarmen angesiedelt, die meist über garagenähnliche Strassenläden, oder dann auf Wochenmärkten, ihre Waren verkaufen.

Zum Teil führt das Klima auch zu nahezu einzigartigen Natrurereignissen. Hier z.B. der "Spotted Lake", ein See, der im Sommer austrocknet und dessen Wasser so mineralienhaltig ist, dass sich diese mondkraterähnliche Oberfläche gebildet hat.

Und offensichtlich waren wir nicht die einzigen, die sich dafür interessiert haben😉. Allerdings war ein Näherkommen nicht möglich, da der See auch eine wichtige Stätte der hiesigen first nations ist, die aus den Mineralien Medizin gewinnen - und deshalb mittlerweile abgesperrt wurde.

Inzwischen haben sich die hiesigen Täler aber vor allem auf eines spezialisiert - den Weinanbau! Gegenüber der Dichte und Vielzahl der hier ansässigen Winzer sind unser Weinviertel oder auch die Weinregion rund um Baden winzig. Wobei ich mir dort schon kaum eine höhere Konzentration vorstellen konnte.

Mittlerweile lohnt aber offensichtlich auch nicht nur der Anbau selbst, sondern diese "kanadische Weinstraße" ist zu einer riesigen Touristenattraktion geworden. Verkostungstouren mit einem Stop nach dem anderen bei unzähligen Weingütern eingeschlossen.
Zugegebenermaßen haben aber auch wir bereits während der ersten Urlaubswochen (unwissentlich) Weine eine der hiesigen Winzereien schätzen gelernt. Annette einen Pinot Grigio und ich einen Cabernet Merlot. Nachdem wir heute nachmittag dann just an dieser Winzerei vorbei fuhren, haben wir beschlossen die Tour für heute zu beenden und dieser morgen einen Besuch abzustatten.
So sind wir in dem kleinen Städtchen Summerland gelandet und haben - nach den guten Erfahrungen unseres ersten Versuches - erneut in einem Motel eingecheckt. Auch hier wurden wir mit super aufmerksamen und freundlichem Service empfangen und auch wenn das Zimmer nicht die Größe und Ausstattung des Ersten hat, so fühlten wir uns auch hier wohl und können nochmals die Vorbehalte gegenüber Motels nicht bestätigen. Bild folgt dann morgen, wenn es wieder hell ist - für heute: gute Nacht! 🙂. 

03Oktober
2015

Zurück in die Natur

Wie gestern schon angedeutet haben wir im Rosedale Motel in Summerland hervorragend übernachtet und neben dem freundlichen Service auch noch die Gelegenheit genutzt dort eine Maschine zu waschen. So ganz sind wir doch nicht für 4 Wochen mit allem ausgerüstet 😉

Dafür haben wir dann nur wenige Kilometer weiter einen Zwischenstopp für ein zweites "Frühstück" eingelegt und uns noch für die restlichen Tage eingedeckt 😀

Dementsprechend beschwingt nahmen wir dann den restlichen Tag in Angriff. Dieser führte uns heute an einer Vielzahl teils riesiger Seen entlang. So konnten wir immer wieder ein Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Wasser geniessen - allerdings nur selten aufnehmen, da die Highways wenig Rast- bzw. Aussichtspunkte hatten. Und so ganz haben wir die Angewohnheit einfach anzuhalten und auszusteigen auch nach 3 Wochen noch nicht angenommen. Aber hier auch ein paar Schnappschüsse für alle Neugierigen:

So langsam liessen wir damit auch die trockenen und kargen Täler hinter uns und tauchten wieder in die satten, baumbewachsenen Hügel und Berge des Nordostens von British Columbia ein - mittlerweile schon wieder recht nah an der Grenze zu Alberta.
Gerade bei Sonnenuntergang erreichten wir dann Crazy Creek, wo sich eine gut 80m lange Hängebrücke über die Schlucht spannt und einen Blick auf den Wasserfall und den Canyon ermöglicht.

Beim Überqueren der Brücke konnten wir beide dann noch die spritzende Gischt und den Anblick des tosenden Wassers in uns aufnehmen, die Kameras hatten allerdings ob des fehlenden Lichtes schon so ihre Probleme mit dem Aufnehmen ....

Mit diesem Adrenalinschub im Blut war dann auch in der Dunkelheit die restliche Strecke bis zu unserer Unterkunft in Revelstoke leicht zu ertragen .... nur dass wir an dieser dann vorbei fuhren und erst nach zweimaligem Neuorientieren von unseren Gastgebern empfangen wurden. Die unsere späte Ankunft aber sehr relaxt aufnahmen und uns dennoch mit der hier überall verbreiteten Herzlichkeit aufnahmen und ihr großzügiges Haus zur Verfügung stellten.
Wie schon fast gewohnt gibt es Bilder dann morgen - wieder mit Tageslicht - wir haben uns jetzt noch gestärkt und legen uns nun luxuriös zum Schlafen.

 

04Oktober
2015

Zwei auf einen Streich

Nach einer sehr komfortablen Nacht und einem geradezu luxuriösen Frühstück mussten wir uns schweren Herzens von The Pines und Carolyn, Steven sowie Ihrem Hund Rowgie verabschieden.

Nachdem wir uns noch lange mit unseren Gastgebern unterhalten hatten, sind wir doch nicht so früh wie geplant los gekommen - immerhin hatten wir uns für heute zwei Nationalparks vorgenommen.
Dennoch ging es zuerst noch an den Staudamm nördlich von Revelstoke, der selbst schon ein sehr beeindruckendes Bild bietet.

Wie alleine schon der Höhenunterschied vom Flusslauf zur Kante des Staudammes, wo das aktuelle Seenniveau des dadurch entstandenen Stausees liegt. Hinzu kommt, dass dieser eine Länge von über 130 km(!) -kein Schreibfehler- aufweist! Dank eines "Insider"-Tipps unserer Gastgeber haben wir auch eine sehr schöne Stelle für Bilder und Impressionen vom See gefunden.

 

Danach ging es in den Revelstoke NP (Ihr wisst noch? 😉) und auf den namensgebenden Berg hinauf. Nachdem der Shuttlebus, weil "out of season", nicht mehr fuhr mit eigener Muskelkraft. Vor dort boten sich schöne Rundumblicke auf die benachbarten Berge und viele kleine Bergseen.

Unzählige Kurven auf der 30km langen Passstraße später erreichten wir wieder den Trans-Canada-Highway und machten uns nach Osten auf in Richtung des Glacier NP, der unser zweites Ziel für heute war. Den Nationalpark selbst konnten wir allerdings nicht zu Fuß erkunden, da die möglichen Trails (Wanderungen) alle mehrere Stunden beansprucht hätten und das weder zeitlich noch fitnesstechnisch drin war.
Aber auch einfach entlang der Strecke und speziell am Rogers Pass erstrecketen sich teils bewaldete, teils verschneite bzw. gletscherüberzogene Bergspitzen.

 

So fühlten wir uns wieder ein wenig an den Anfang unserer Urlaubsreise zurückversetzt und genossen die Fahrt, zumal diesmal auch bei strahlendem Sonnenschein. Ausserdem bedeutet die Fahrt über den Rogers Pass auch wieder den Wechsel zurück in die "Mountain Time Zone" - wir sind jetzt also schon wieder eine Stunde näher an Euch dran.
So erreichten wir am Nachmittag das Städtchen Golden, das wir für den Zwischenhalt bevor es in die nächsten NP's geht auserkoren hatten. Dort mussten wir dann sehr überrascht feststellen, dass der Ort außer der hübschen Fußgängerbrücke über den Kicking Horse River wenig zu bieten hat.

Um genauer zu sein - gar nichts - zu bieten hat. Obwohl wir in Kanada nun schon an große Weiten und dünne Besiedelung gewohnt sind, haben wir bisher noch keinen so trostlosen und verlassenen Ort wie diesen kennengelernt. O.K. - es war Sonntag Abend. Wir werden das morgen beim Frühstück nochmal in Augenschein nehmen (versprechen uns aber nicht viel).
Daher waren wir recht früh in unserem Motel, das auch ein wenig "old fashioned" und gegenüber den bisherigen recht einfach ist - aber sauber und mehr als ausreichend. So blieb tatsächlich mal Zeit am Abend (ausser Blog schreiben), um den nächsten Tag vor zu planen und ein Footballspiel anzusehen. Ihr dürft jetzt alle fleissig raten, wer was gemacht hat 😀. Viel Spaß.

05Oktober
2015

Ein Tag der Gegensätze

Wie gestern schon berichtet, konnten wir Golden am Abend nichts abgewinnen - gar nichts. Das änderte sich auch am Morgen und mit Tageslicht nicht. Zumal zusätzlich noch eine tiefhängende Nebelsuppe auf die Aussicht und auf unser Gemüt drückte. So verbrachten wir noch einige Zeit damit die Unterkünfte für die nächsten Tage zu suchen und zu buchen und genehmigten uns ein ausführliches Frühstück/Brunch.
Danach starteten wir wieder auf den Trans-Canada-Highway und quasi just als wir die Stadt verliessen - klarte der Himmel auf und wir hatten für den Rest des Tages strahlenden Sonnenschein. Mit diesen perfekten Rahmenbedingungen tauchten wir wieder in den Mix aus Bergen, Seen, Flüssen und Tieren ein, der die Nationalparks hier so auszeichnet.

so kann die Fahrt weiter gehen

Das letzte Juwel in unserer Kanada-Schatzkiste ist der "Yoho NP", weshalb wir hier auch noch zwei Tage verbringen.
Am heutigen ersten standen die "Wapta Falls" auf dem Programm. Diesmal jedoch keine Stromschnellen, sondern ein gut 30m hoher Wasserfall, den der Kicking Horse River in seiner ganzen Breite hinunterstürzt.

Auf dem weiteren Weg bis zu unserem Zielort Field erhoben sich mehr und mehr majestätische Feldmassive, mit immer neuem unterschiedlichem Aussehen, rund um uns herum.

Field selbst ist abgesehen von der Größe nahezu das komplette Gegenteil zu Golden. Ein hübsches, winzig kleines Städtchen mit unzähligen schmucken Häuschen, die großteils als B&B fungieren und ein paar kleineren Lodges (eine solche haben wir für heute und morgen gewählt). Dazu wenige, aber nette kleine Geschäfte und Cafes. Hier könnte man bleiben ...
... gäbe es nicht noch so viel zu sehen. Am Nachmittag fuhren wir raus zum "Emerald Lake", der zwar eher türkis als smaragdgrün erstrahlte, deshalb aber nicht minder bewundernswert war. Vor allem wenn sich auch noch die umliegenden Bergmasssive darin spiegelten.

 

Als kleine Zugabe passierten wir am Rückweg in die Stadt dann noch die "Natural Bridge", wo wiederum der Kicking Horse River zusammenfliesst, um sich dann durch einen kleinen Felsspalt zu zwängen, der so wie eine Brücke über den Fluss wirkt.

 

Und als letzte zusätzliche Draufgabe spazierte, als wir auf der Straße nach Field waren, an den Bahngleisen noch ein stattlicher Schwarzbär ebenfalls auf die Stadt zu. Gott sei Dank ausserhalb unserer, aber leider auch ausserhalb der Reichweite unserer Fotos. Aber durch das Fernglas schon sehr mächtig!
Jetzt freuen wir uns auf einen neuen Tag in Field und Yoho und sagen für heute Gute Nacht. 

06Oktober
2015

Wir zwei auf Abwegen....

Nach unserer ersten Nacht in der ...

... machten wir uns auf in das gegenüberliegende Cafe zum frühstücken. Dieses machte von außen zwar keinen sehr vertrauenserweckenden, geschweige denn einladenden, Eindruck - entpuppte sich aber dann als das genaue Gegenteil. Ein total süßer Laden, der für Field als Cafe, Drogerie, Boutique, Bank, Restaurant, Bar und "liquor store" dient. Und als das Blech mit den frischgebackenen Himbeer/Lemon Muffins aus dem Ofen gezogen wurde, war die Wahl gefallen. So saßen wir dann sinnierend beim Frühstück und schmiedeten Pläne uns als Rentner in Field mit einem B&B und angeschlossenem Tante Emma Laden und/oder Bäckerei niederzulassen. Zwei der wenigen Dinge, die hier fehlen, obwohl der Ort nur rund 200 Einwohner hat. (o.k. - die nächste Restaurant-Alternative ist auch erst in Banff...aber was sind schon 80 km in Kanada). Mal sehen .....

Diesermaßen motiviert begannen wir den zweiten Tag im Yoho NP, was uns zu den Takakkaw Falls führte. Nach der gestrigen Steigerung von Stromschnellen zum Wasserfall nochmal ein Quantensprung, nämlich zu den zweithöchsten Wasserfällen Westkanadas (381m).

Von der Natur- ging es dann weiter zu einer technischen Sehenswürdigkeit, den sogenannen "Spiral Tunnels". Diese wurden gebaut, um den Zügen den Weg über die steilen Steigungen des Passes leichter zu machen und somit ohne zusätzliche Zugmaschinen auszukommen. Kurz gesagt funktionieren diese wie eine gestreckte Acht, deren beide Kurven jeweils die Hälfte der Steigung überwinden. Nähere Erklärungen dann persönlich, das würde sonst den Rahmen sprengen.

Der Nachmittag führte uns dann durch den östlichen Teil des Yoho NP und wer sich -wie wir- an der Vielzahl der schönen Bergmassive und Gletscher nicht sattsehen kann, dem werden auch die nächsten Bilder gefallen - egal wie viele es schon waren.

Und nachdem wir den Tag ja schon mit ein paar abwegigen (?) Gedanken begonnen hatten machten wir uns noch auf einen, für kanadische Verhältnisse, kleinen Umweg. Auf unserem Weg passierten wir auch den Kicking-Horse-Pass, der zugleich eine der zentralen Wasserscheiden Nordamerikas ist. D.h. alle Flüsse westwärts der Passes münden im Pazifik und alle die ostwärts liegen entweder im Atlantik oder der Hudson Bay.
Danach führte es uns zuerst nach Lake Louise, wo ich (Herbert) es noch immer nicht glauben konnte, daß dieser als Mekka des Skisports bekannte Ort nur aus einem Parkplatz und einer Ladenzeile besteht. Daher kurz festgehalten, sonst würde ich jetzt noch an mir zweifeln.

Aber das eigentliche Ziel unserer Abwschweifung war unser (auch nach fast 4 Wochen unveränderter) Lieblings-Lake - Lake Moraine. Auch diesmal mit Wolkenhimmel, aber einfach unbeschreiblich schön, ruhig und von einer Farbpracht, die auch 100 Bilder nicht wiedergeben können.

Mit diesem schönstmöglichen Tagesausklang traten wir den Rückweg nach Field an, durchquerten noch ein wenig den Ort (den wir immer noch äußerst l(i)ebenswert finden) und gingen im getrüffelten Schwein essen und schlafen.  

07Oktober
2015

Last, but not least

stand als letzter der kanadischen Nationalparks der "Kootenay NP" noch auf unserer Liste, bevor es morgen zum Rückflug Richtung Calgary geht. Unseren ersten Stop legten wir dort beim "Marble Canyon" ein und spazierten einen kurzen Wanderweg an der Schlucht entlang, bis zu deren Ursprung, wo der schöne gletscherblaue Fluss beginnt in die Tiefe zu stürzen.

Danach war der nächste Halt die sogenannten "Paint Pots". Das sind mehrere Stellen auf einem relativ kleinen Gebiet des Parks, wo die lehmige Erde durch verschiedene Mineralien (v.a. Eisen) mal eine gebliche und mal eine rötliche Färbung annimmt. Diese farbige Erde wurde auch schon seit jeher von den dortigen first nations zur Bemalung oder zum Färben genutzt, weshalb auch dies ein Ort mit sehr hohem Stellenwert ist.

Von dort aus ging es dann fast 100km Richtung Südwesten nach Radium Hot Springs. Hierbei passierten wir den Teil des Parks, der 2003 durch einen riesigen Waldbrand (der 40 Tage wütete) zu einem Großteil zerstört wurde und von dem gespenstisch aussehende Baumstämme übrig blieben.

kilometerweit standen diese Überreste

In Radium Hot Springs angekommen waren wir dann von dem Ort ziemlich enttäuscht um nicht zu sagen abgeschreckt. Hotel Edelweiß, Motel Tyrol und "real swiss cuisine" brauchten wir in Kanada nun wahrlich nicht. Aber der Ort schien auch nur aus Unterkünften und Restaurants zu bestehen. Mit der Aussicht dort den Rest des Tages und Abends zu verbringen und dafür dann am nächsten Tag 150km mehr zu fahren - wagten wir einen kühnen Versuch. Wir baten unser vorreserviertes Zimmer stornieren zu dürfen und fanden überraschenderweise (wenn auch wenig begeistertes) Entgegenkommen bei den Hotelbesitzern. Nachdem wir uns mehrfach bedankt hatten, liessen wir uns auch von den Dickhornschafen, die gemütlich durch das Stadtgebiet zogen, nicht aufhalten.

 

So rauschten wir also schnurstracks die gleichen gut 100km wieder zurück und wollten eigentlich noch mal in Banff übernachten. Doch auf der Suche nach einem Kaffee führte uns das Schicksal in die "Storm Mountain Lodge".

Und nach zwei Kaffee am großen Kamin, beschlossen wir uns selbst ein Hochzeitstags-Tag-Geschenk zu gönnen und buchten eine der Hütten für die Nacht.

Nachdem wir uns dort eingerichtet haben, gab es noch ein vorzügliches Abendessen in der großen Lodge mit Lachs, Lamm und feinem Wein und anschließend zündeten wir das Holz im Kamin an und schliefen bei prasselndem Feuer gemütlich ein.

08Oktober
2015

Zurück in die Großstadt

Nach der Luxus-Nacht in unserer eigenen kleinen Hütte wurden wir auch zum Frühstück wiederum mit super leckeren Schlemmereien verwöhnt (das Rezept für Devonshire Cream wird gleich nach dem Urlaub ausprobiert!!!). Diesermaßen gestärkt und gut gelaunt, begaben wir uns auf die letzte größere Fahrt unseres Urlaubs.
Diese führte uns wieder zurück in die Provinz Alberta und vorbei an Banff, dem ersten Ziel unserer Reise "damals" vor vier Wochen. Diesmal strahlte jedoch die Sonne vom Himmel, so dass wir auch noch die Berge zwischen Banff und Calgary zu sehen bekamen.

Abschiedsgruß der Rocky Mountains

Mit einigen rückblickenden Gedanken auf einen erlebnisreichen Urlaub radelten wir beide dann also die restlichen km bis Calgary herunter und konnten diesmal auch die Anlagen der olympischen Winterspiele mit wahrnehmen.

der Olympia Park von Calgary

Ist schon ein komisches Gefühl so mitten in der Steppe auf Skisprungschanzen und Bobbahnen zu stoßen. Abschließend kämpften wir uns durch das Gewirr von Streets und Avenues, die auch noch alle möglichen Zusatzbezeichnungen für Himmelsrichtungen haben. Dank der guten Beschreibung fanden wir aber unser letztes B&B der Reise auf Anhieb. Dieses liegt im Stadtteil Kensington, der mit vielen Pub's und Restaurants einen sehr netten Eindruck machte.
Nach dem freundlichen Empfang und einigen Tipps unserer Wirtin zogen wir für eine letzte kurze Stadterkundung los. Die Hochhäuser der Downtown beschränken sich wirklich auf das Zentrum, drum herum ist Calgary recht flach und mehr von Einfamilien- und kleineren Wohnhäusern geprägt.

 

Im naheliegenden Stadtpark konnten wir dann nochmal die schönen Herbstfarben, die uns den Urlaub über begleitet haben, bewundern - und mussten das auch nicht alleine tun.

Aller guten Dinge sind ja angeblich drei, weshalb wir noch einen dritten Versuch starteten uns eine nordamerikanische Chinatown anzusehen - aber auch dieser konnten wir nichts abgewinnen. Ausser dem schönen Tempel im chinesichen Kuturzentrum.

Am interessantesten fanden wir aber das Hochhaus "The Bow" mit seinem dazugehörigen Kunstwerk am Portal:

Zum krönenden Abschluß unseres Kanada-Urlaubs ging es dann noch einmal auf gut 1200m Höhe hinauf. Allerdings nicht per Seilbahn, sondern mit dem Lift im Calgary Tower. So konnten wir einen Blick auf die Stadt und ein letztes Mal zurück zu den Rocky Mountains werfen.

Zurück in unserem Stadtteil angekommen, rundeten eine letzte Portion Burger und Pommes im Pub den finalen Urlaubstag ab, bevor wir uns morgen auf den Weg zum Flughafen machen.
Nicht ganz ..... das Kofferpacken (und vor allem das Einhalten der Gewichtsgrenzen) stellte sich dann doch als recht diffizil heraus, so dass wir im Zimmer noch mehrfach aus- und wieder einpackten, mal diesen, mal jenen Koffer auf die Waage hoben - bevor wir nun mit ruhigem Gewissen diese in die Ecke stellen konnten. Jetzt beginnt tatsächlich die letzte Nacht in Kanada......

09Oktober
2015

Goodbye Canada

Auch am letzten Tag verwöhnte uns Kanada nochmals mit einem farbenprächtigen Naturschauspiel, als wir zum Sonnenaufgang aus dem Fenster blickten.

Aber auch dies und ein erneutes leckeres und üppiges Frühstück konnten nichts daran ändern, dass für uns nun die Zeit der Heimreise gekommen war. So verabschiedeten wir uns ein letztes Mal und legten das kurze Stück bis zum Flughafen zurück, um unser Mietauto zurückzugeben.
So haben wir nun am Ende unserer Reise rund 16.200km mit dem Flugzeug, 900km auf dem Schiff und gut 5.500km mit dem Auto zurück gelegt => was in Summe immerhin für eine halbe Erdumrundung gereicht hätte 🙂.

Die langen Wartezeiten am Flughafen nutzten Annette und ich dann schon für einen kurzen Rückblick, um - so lange die Erinnerungen noch frisch sind - mal brainstormartig festzuhalten, was besonders hängen geblieben ist. Das war vor allem

  • die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Kanadier
  • deren selbstverständliches und natürliches Zusammenleben mit den Wildtieren (im wahrsten Sinne "Tür an Tür"- bärensichere Abfalleimer eingeschlossen)
  • die lange und beeindruckende Geschichte und Kultur der first nations und dass diese wieder mehr geschätzt und neu belebt wird
  • der überaus umweltbewusste und ressourcenschonende Umgang mit der eigenen Natur
  • die schier unendliche Weite, so dass man mehrere 100km auf dem Highway fahren kann, ohne einem anderen Auto zu begegnen
  • dass selbst die Highways, wie auch alle anderen Verbindungen, immer für alle da sind - "share the road" - und es wird gegenseitig Rücksicht genommen
  • die Vielfältigkeit der Natur - v.a. die unterschiedlichsten Bergformationen, aber auch die gletscherblauen Flüsse und die ungewöhnlich schmalen, hohen, "spitzen" Bäume
  • und dass die jetzige Bevölkerung von vielen, vielen Nationen abstammt und im besten Sinne multikulturell ist

Aber trotz all dieser gemeinsamen Erinnerungen, hat dennoch jeder auch so seine persönlichen "Highlights", die sie/er mit sich nimmt.
Für Annette sind dies im Besonderen:

  • die Tage auf Haida Gwaii
  • Lake Moraine
  • das Muschelsuchen (und -finden!) am Strand
  • das Anthropologische Museum in Vancouver mit tausenden Objekten und Geschichten der First Nations und dem Tanz eines Chiefs für und mit !!! uns
  • die Wälder mit ihren "fifty shades of green", den Baumriesen, den Regenwaldbäumen mit ihrem "Baumlametta" und den Mooskissen
  • und natürlich das Wildlife mit den vielen kleinen und (sehr) großen Tieren

Meine persönlichen Spitzenreiter sind:

  • das Royal BC Museum in Victoria
  • der "fly over Canada"
  • ebenfalls Lake Moraine
  • Granville Island
  • und die gletscherblauen Flüsse der Rocky Mountains

Und wem das jetzt nach den vielen Berichten zum Teil nichts mehr sagt - der ist herzlich eingeladen nochmal nachzulesen, oder mit uns persönlich die Eindrücke und Erinnerungen auszutauschen. Wir tragen sie in uns und sagen

Goodbye Canada

  Goodbye Canada!