29Sept
2015

Licht und Schatten

Der heutige Tag führte uns nach dem "Warmlaufen" in Victoria dann nach Vancouver und gestaltete sich etwas zwiespältig.
Nach einem opulenten Frühstück in Marketas B&B und langen Gespächen mit unseren Tischnachbarn aus Puerto Rico, Kolumbien und Saskatchewan packten wir wieder unsere Siebensachen.

noch eine heimelige Bleibe - Marketa's B&B in Victoria

Der erste Weg führte uns dann in das Royal BC (British Coloumbia) Museum, das ganz, ganz, ganz hervorragend gestaltet war und wo wir am liebsten den ganzen Tag verbracht hätten. Es stellt sehr ausführlich und anschaulich die lange Tradition und Geschichte der first nations Kanadas dar, aber auch wie rasant sich diese zum Teil Jahrtausende alten Siedlungen und Gemeinden nach dem ersten Kontakt mit Siedlern aus Europa verändert haben. Die Entwicklung dieser letzten 100 bis 150 Jahre im Vergleich zu sehen, stimmt einen schon sehr nachdenklich.
Aber leider lies uns der Terminplan für die letzte Fähre unseres Urlaubs nicht mehr Erkundungszeit. So führte uns der Weg zum Fährhafen von Swartz Bay, von wo aus wir vorbei an den vorgelagerten Inseln Vancouver Islands nach Tsawwassen (dem Fährhafen Vancouvers) übersetzten und somit wieder zurück auf kanadischem Festland waren.


Als besonderes Schmankerl tauchte neben dem ersten Blick auf die Skyline von Vancouver dann kurz vor dem Anlagen noch eine Gruppe von 3 Walen "in der Nähe" der Fähre auf, die sich zwar jeweils nur kurz blicken liessen, aber uns dennoch große Freude bereiteten.

 

Nach dem Anlegen spülte uns der mittlerweile schon recht Großstadt-typische Verkehr von Süden in die Vororte und dann in das Stadtgebiet von Vancouver, wo wir mit unserer Suche nach einer Unterkunft begannen. Vielleicht auch wegen des gerade stattfindenden Filmfestivals gestaltete sich diese als unerwartet schwierig. Und davon abgesehen, dass keine der (bezahlbaren) Stellen, die wir anfuhren Platz hatte, fühlten wir uns in den Vierteln nicht unbedingt wohl. Dies, obwohl wir im oder recht nah am Zentrum unterwegs waren und Vancouver ja immer als eine der schönsten Städte auf der Welt gilt.
Wir fühlten uns eher wie in zwielichtigen amerikanischen Großstädten, die wir bisher nur aus Filmen kannten. So hangelten wir uns zwischen Obdachlosen und wenig vertrauenserweckenden Seitenstrassen durch die Stadt. Mittlerweile etwas mürbe und wenig gut gelaunt haben wir dann kompromissbereit in einem kleinen älteren Hotel eingecheckt - aber statt der geplanten drei erst einmal nur zwei Nächte gebucht.
Momentan tendieren wir dazu uns eher früher wieder auf den Weg raus aus der Stadt und in die Natur zu machen - aber vielleicht kann uns Vancouver ja in den nächsten Tagen umstimmen ......?